Ein Weg zwischen Himmel und Erde
Der Chemin du Piémont Pyrénéen (GR 78) ist ein stiller, kraftvoller Pilgerweg im Süden Frankreichs. Auf rund 750 Kilometern führt er von der Mittelmeerküste bei Narbonne oder Carcassonne bis nach Saint-Jean-Pied-de-Port, dem Tor zu den Pyrenäen.
Er verläuft nicht über die Gipfel, sondern entlang des sogenannten piémont, des Vorlandes der Berge – dort, wo sich sanfte Hügel mit dem Horizont der Pyrenäen verbinden und das Licht des Südens in die Seele fällt.
Landschaft, Geschichte und Glaube
Der Weg führt durch eine der geschichtsträchtigsten Regionen Frankreichs: durch Weinberge, stille Dörfer, romanische Kirchen und alte Burgruinen. Man wandert auf Spuren, die schon seit Jahrhunderten Menschen getragen haben – Händler, Bauern, Pilger, Suchende.
Es ist ein Weg voller Gegensätze: die Weite des Südens und die Nähe der Berge, das Rauschen der Flüsse und die Stille der Klöster, die Spuren der Vergangenheit und das pulsierende Leben der Gegenwart. Und inmitten all dessen: der Mensch, der geht. Schritt für Schritt, getragen von der Hoffnung, dass sich in der Bewegung der Füße auch das Herz bewegt.
Ein Weg der Stille
Im Unterschied zu den bekannten Routen des Jakobsweges ist der Chemin du Piémont Pyrénéen ruhig und wenig begangen. Diese Stille ist kostbar. Sie öffnet den Raum für Begegnungen, für das eigene Nachdenken, für das Gebet.
Wer hier pilgert, begegnet sich selbst – und vielleicht Gott – in den kleinen Dingen: im Atem, im Wind, im Vogelruf, in der Gastfreundschaft eines Fremden.
So wird das Gehen zu einem Gebet, das Schweigen zur Sprache, und der Weg selbst zu einem Lehrer, der nichts erklärt und doch alles sagt.
Spirituelle Tiefe
Dieser Pilgerweg ist mehr als eine körperliche Herausforderung – er ist eine Einladung, tiefer zu sehen:
- Tiefer in die Landschaft – um in ihrer Schönheit die Schöpfung zu spüren.
 - Tiefer in sich selbst – um die eigenen Quellen wiederzufinden.
 - Tiefer in den Glauben – um Gott nicht im Lärm, sondern in der leisen Gegenwart zu erfahren.
 
Wie Elija in der Wüste (1 Kön 19,12) begegnet man Gott nicht im Sturm oder im Feuer, sondern im leisen Säuseln des Windes.
Sommer 2026 – Solidarisch pilgern für den Kinderschutzbund Trier
Im Sommer 2026 werde ich diesen Weg gehen – als Fortsetzung meiner bisherigen Pilgerwege und erneut unter dem Motto „solidarisch pilgern“.
Wie schon bei früheren Wegen möchte ich mein Gehen mit einem sozialen Anliegen verbinden:
Die Spenden dieser Pilgerreise kommen dem Kinderschutzbund Trier zugute, der sich für Kinder und Familien in schwierigen Lebenssituationen einsetzt.
So wird aus jedem Schritt ein Zeichen der Solidarität – mit denen, die Unterstützung brauchen, und mit denen, die auf ihrem eigenen Lebensweg Mut und Halt suchen.
Warum ich diesen Weg gehe
Ich gehe, um weiterzuhören, was das Leben sagt.
Ich gehe, um die Welt wieder mit wachen Augen zu sehen.
Ich gehe, um zu danken – für Wege, Menschen und das Vertrauen, das trägt.
Und ich gehe, um andere mitzunehmen – in Gedanken, im Gebet und durch die Aktion „solidarisch pilgern“, die Hoffnung auf ganz eigene Weise sichtbar macht.
„Wer sich auf den Weg macht, wird verwandelt – nicht weil er ankommt, sondern weil er unterwegs ist.“
