Der Chemin d’Amadour ist einer der stilleren, landschaftlich eindrucksvollen und zugleich spirituell tiefen Pilgerwege Frankreichs. Er verbindet die Atlantikküste in Soulac-sur-Mer mit dem weltberühmten Wallfahrtsort Rocamadour im Département Lot. Auf rund 500 (oder 600) Kilometern führt der Weg durch uralte Kulturlandschaften, weite Wälder, kleine Dörfer und eindrucksvolle Naturreservate. Er ist Teil der historischen Pilgerwege nach Santiago de Compostela und knüpft an die Tradition jener Pilger an, die seit dem Mittelalter die Reliquien des heiligen Amadour verehrten.

Charakter des Weges

Der Chemin d’Amadour ist ein Weg für Menschen, die die Ruhe suchen. Er ist weniger bekannt als andere große Jakobswege, bietet dafür aber umso mehr Raum für Stille, Begegnung und Kontemplation. Die Wegeführung ist abwechslungsreich: sandige Küstenpfade, schattige Waldwege, alte Hohlwege, Weinberge, Flusslandschaften und Hochebenen des Quercy wechseln sich ab.

Der Weg ist gut markiert und kann in Etappen zwischen 15 und 30 Kilometern erwandert werden. Die Infrastruktur ist solide, aber nicht überlaufen – Pilgerunterkünfte, kleine Herbergen, familiäre Chambres d’hôtes und einfache Gîtes prägen die Übernachtungen. Wer unterwegs geistliche Impulse sucht, findet in vielen Kirchen, Kapellen und Klöstern Orte der Ruhe und des Gebets.

Spirituelle Bedeutung

Der Höhepunkt des Weges ist Rocamadour, einer der wichtigsten Wallfahrtsorte Europas. Der Ort klammert sich spektakulär an eine Felswand, darüber thront die Basilika, darunter die Heilige Grotte der „Schwarzen Madonna“. Seit Jahrhunderten kommen Menschen hierher, um Kraft zu schöpfen, Dank zu bringen, um Heilung zu bitten oder einfach den eigenen Weg zu ordnen.

Doch die spirituelle Tiefe des Chemin d’Amadour beginnt nicht erst in Rocamadour. Viele Pilger berichten, dass gerade die langen, stillen Etappen durch Natur und Dörfer zu innerer Sammlung führen. Es ist ein Weg, der nicht laut ist, sondern leise wirkt.


Spirituelle Tiefe

Dieser Pilgerweg ist mehr als eine körperliche Herausforderung – er ist eine Einladung, tiefer zu sehen:

  • Tiefer in die Landschaft – um in ihrer Schönheit die Schöpfung zu spüren.
  • Tiefer in sich selbst – um die eigenen Quellen wiederzufinden.
  • Tiefer in den Glauben – um Gott nicht im Lärm, sondern in der leisen Gegenwart zu erfahren.

Wie Elija in der Wüste (1 Kön 19,12) begegnet man Gott nicht im Sturm oder im Feuer, sondern im leisen Säuseln des Windes.


Sommer 2026 – Solidarisch pilgern für den Kinderschutzbund Trier

Im Sommer 2026 werde ich diesen Weg gehen – als Fortsetzung meiner bisherigen Pilgerwege und erneut unter dem Motto „solidarisch pilgern“.
Wie schon bei früheren Wegen möchte ich mein Gehen mit einem sozialen Anliegen verbinden:
Die Spenden dieser Pilgerreise kommen dem Kinderschutzbund Trier zugute, der sich für Kinder und Familien in schwierigen Lebenssituationen einsetzt.

So wird aus jedem Schritt ein Zeichen der Solidarität – mit denen, die Unterstützung brauchen, und mit denen, die auf ihrem eigenen Lebensweg Mut und Halt suchen.


Warum ich diesen Weg gehe

Ich gehe, um weiterzuhören, was das Leben sagt.
Ich gehe, um die Welt wieder mit wachen Augen zu sehen.
Ich gehe, um zu danken – für Wege, Menschen und das Vertrauen, das trägt.
Und ich gehe, um andere mitzunehmen – in Gedanken, im Gebet und durch die Aktion „solidarisch pilgern“, die Hoffnung auf ganz eigene Weise sichtbar macht.

„Wer sich auf den Weg macht, wird verwandelt – nicht weil er ankommt, sondern weil er unterwegs ist.“http://www.chemin-amadour.fr